JugendFilmTage in Hilders: Suchtprävention auf Augenhöhe

Die Ulstertalschule in Hilders wurde zum Schauplatz der JugendFilmTage – einem interaktiven Präventionsprojekt, das sich speziell an Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 8 bis 10 richtete. In dieser Altersgruppe findet häufig der Erstkontakt mit Alltagsdrogen wie Alkohol, Nikotin oder Cannabis statt. Genau hier setzte das Projekt an: Ziel war es, über Risiken und Folgen des Konsums aufzuklären – nicht belehrend, sondern lebensnah, dialogisch und auf Augenhöhe. Organisiert wurde das Angebot vom „Netzwerk Suchtprävention Fulda“ in enger Zusammenarbeit mit der Ulstertalschule Hilders (Beratungslehrer Philipp Schleipen) und der Erich-Kästner-Schule Hilders (Lehrerin Sabine Kömpel). Das Netzwerk vereint zahlreiche regionale Akteure, darunter die Schulpsychologie des Staatlichen Schulamts für den Landkreis Fulda, die Jugendförderung der Stadt Fulda, die Jugendförderung des Landkreises Fulda, Caritas, Diakonie, die Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche in Fulda, das Polizeipräsidium Osthessen sowie Mensch und Medien e.V.

An diesem Tag ging es nicht darum, mit erhobenem Zeigefinger vor dem Konsum zu warnen, sondern an die Erfahrungen der Jugendlichen anzuknüpfen und so die Folgen des Konsums alltagsnah zu reflektieren. Den Auftakt bildete der Film „Zoey“, dessen Thema im anschließenden Filmgespräch mit Diana Kalbfleisch vom Polizeipräsidium Osthessen aufgearbeitet wurde. Auch die Kombination eines Lehrfilms zum Thema „Vapes“ mit einem anschließenden Gespräch war Teil des Programms – aufbereitet von Iris Hofmann-Löbl (Ulstertalschule Hilders).

Nach einem schriftlichen Quiz, das von Jacqueline Herbig von der Schulpsychologie des Staatlichen Schulamts Fulda betreut wurde, konnten die Jugendlichen in einem abwechslungsreichen Parcours in der Sporthalle selbst erfahren, wie sich Drogen auf den Körper und das Verhalten auswirken: Beim sogenannten „Promille-Run“ versuchten sie, mit einer Rauschbrille verschiedene Aufgaben wie das Aufschließen eines Türschlosses oder das Fangen eines Balls zu bewältigen – was vielen sichtbar schwerfiel und zur anschließenden Reflexion über Alkoholkonsum anregte. Betreut wurde diese Station von Kaja Schedel, Tanja Plappert, Karolin Hejl und Ann-Marie Niederhausen (Staatliches Schulamt für den Landkreis Fulda und Jugendförderung der Stadt Fulda). In der „Nichtraucherlounge“, die von der Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche des Landkreises Fulda (Larissa Walter, Jasmin Sanchez Fuentes)  sowie der Fachstelle Suchtprävention der Caritas Fulda (Julia Brade) betreut wurde, bot sich den Jugendlichen die Möglichkeit, in geschützter Atmosphäre offen über persönliche Erfahrungen mit dem Rauchen oder dem Aufhören ins Gespräch zu kommen. Ein weiteres Angebot setzte auf spielerische Wissensvermittlung: In Form einer Fernsehshow wurden die Schülerinnen und Schüler dazu eingeladen, Quizfragen rund um das Thema Medien. Begleitet wurde diese Station von Andreas Christ (Mensch und Medien e.V.). Auch die Reflexion der eigenen Lebenssituation kam nicht zu kurz: In der Station „Mauer gegen die Sucht“ arbeiteten die Jugendlichen gemeinsam mit Alexander Kohl und Franziska Schäfer (Jugendförderung des Landkreises Fulda) heraus, wie Suchtmittel nach und nach wichtige Lebensbereiche wie Familie, Freundschaften oder Freizeitaktivitäten verdrängen können. An der Station „Alles im grünen Bereich“ schließlich machte Axel von Donop von der Fachstelle Suchtprävention der Diakonie Fulda deutlich, wie wichtig es ist, bereits frühzeitig für das Thema Cannabis sensibilisiert zu werden.

Die JugendFilmTage in Hilders waren insgesamt ein voller Erfolg – nicht nur inhaltlich, sondern auch durch die enge Zusammenarbeit vieler regionaler Akteure und die respektvolle, altersgerechte Ansprache der Jugendlichen. Ein Projekt, das zeigt, wie Suchtprävention nachhaltig wirken kann. Auch im kommenden Jahr sollen die JugendFilmTage, diesmal in Fulda, stattfinden.